Usedom mit dem Fahrrad genießen

Radwege auf der Insel Usedom
Unterwegs mit dem Fahrrad

Usedom mit dem Fahrrad genießen

von: Mareike Klinkenberg
30 July 2018

1. Die Haff-Radtour von Usedom über Stolpe, Dargen, Flughafen Heringsdorf und Korswandt nach Heringsdorf (ca. 31 Kilometer)

Ausganspunkt dieser Tour entlang des Stettiner Haffs ist die Inselstadt Usedom. Diese lässt sich mit dem Linienbus gut aus den Kaiserbädern erreichen. Von der Haltestelle Geschwister-Scholl-Straße ist bereits das Anklamer Tor zu erkennen, das die Heimatstube beherbergt. Durchfahren Sie das Stadttor, kommen Sie zur Marienkirche, die mit dem Rathaus den Marktplatz beherrscht.

Über die Peenestraße geht es in die Bauhof-Straße, wo sich auf der linken Seite der Schlossberg erhebt. Hier hatte Otto von Bamberg im Jahre 1128 die Pommernherzöge zum Christentum bekehrt. Über die Swinemünder Straße und die Bäderstraße führt der Weg stadtauswärts in Richtung Stolpe. Am Abzweig zur Stolper Straße befindet sich die Traktoren-Welt Usedom mit schön restaurierten Treckern.

Dort, wo die Stolper Straße einen scharfen Rechtsknick macht, beginnt geradeaus ein asphaltierter Radweg, der durch Wald und Wiesen nach Stolpe führt. Hier dominiert das aufwändig renovierte Stolper Schloss das Dorfbild.

Über die Alte Dorfstraße radeln Sie weiter Richtung Dargen. 500 Meter nach dem Ortsausgang gabelt sich die Straße. Fahren Sie sich rechts, kommen Sie nach Gummlin, wo sich ein Abstecher zur schilfgesäumten Badestelle lohnt. Ein kleiner überdachter Rastplatz am Naturhafen lädt dazu ein, die Seele baumeln zu lassen.

Die Dorfstraße hoch und rechts haltend gelangen Sie nach 3 ½ Kilometern zum Wisentgehege in Prätenow. Nur einen Steinwurf weiter kommen Sie zum DDR-Museum im ehemaligen Bahnhof Dargen.

Auf dem Haff-Radweg geht es weiter nach Bossin und Neverow, immer das Stettiner Haff im Augenwinkel habend. Nach einem Linksknick der Straße erreichen Sie kurz darauf die Straße zum Flughafen und zur Erlebniswelt Hangar 10. In einer ehemaligen Flugzeughalle können Sie historische Flugzeuge bestaunen und in einem Flugsimulator Platz nehmen.

Umfahren Sie den Flughafen, kommen Sie nach Garz, wo wieder Anschluss an den Haff-Radweg nach Korswandt besteht. Dort bietet sich noch einmal eine Rast am Wolgastsee an.

Folgen Sie nun der Dorfstraße in Korswandt und dem Gothenweg, so erreichen Sie nach knapp vier Kilometern die Kreisstraße von Gothen nach Heringsdorf. Dieser folgen Sie rechts. Über den sogenannten Rennbahnweg ist nach einer erlebnisreichen Tour bald das Seebad Heringsdorf erreicht.

2. Die Gnitz-Radtour von Zinnowitz über Netzelkow, Lütow, Neuendorf, Krummin, Mölschow und Trassenheide nach Zinnowitz (ca. 32 Kilometer)

Ausgangspunkt der Radtour zum Gnitz ist der Bahnhof in Zinnowitz. Hier fahren Sie zum Bahnübergang und dann rechts ab in die Alte Strandstraße in Richtung B 111 bzw. Neuendorf. Überqueren Sie die Bundesstraße und folgen Sie dem Neuendorfer Weg. Am Ortsausgang beginnt auf der rechten Seite der Radweg nach Neuendorf. Sobald die Straße einen Linksknick macht, biegen Sie mitten in der Kurve nach links in einen Betonplattenweg ab. Der führt zunächst durch einen Wald und danach durch eine Wiesenlandschaft.

Nach links streift hier der Blick über das Achterwasser, während bald die Pferdekopfpumpen auf den Erdölfeldern zu sehen sind. Vorbei am Yachtanlieger erreichen Sie das Dorf Netzelkow mit seiner kleinen idyllisch gelegenen Marienkirche. Werfen Sie ruhig einen Blick in das Innere des Gotteshauses. Gleich nebenan im ehemaligen Pfarrhaus besteht die Möglichkeit zur Einkehr.

Folgen Sie anschließend dem Wegweiser „Lütow, Großsteingräber“. Diese befinden sich am Ortsrand von Lütow und sind von Netzelkow aus über einen schmalen Grasweg zu erreichen. Infotafeln erklären dort in anschaulicher Weise diese Zeugen der frühesten Besiedlung der Insel Usedom durch Menschen im Neolithikum (3500-2800 v. Chr.). Nächste Zwischenstation ist die Südspitze des Gnitz, der Möwenort. Auch dorthin führt ein unbefestigter Weg. Um die Anhöhe „Höwt“ geht der Weg weiter nach Norden. Nach etwas mehr als einem Kilometer erreichen Sie die asphaltierte Zeltplatzstraße, der Sie links zum Naturcampingplatz folgen.

Von dem mitten im Wald gelegenen Zeltplatz haben Sie eine herrliche Aussicht über die Krumminer Wiek, einer Ausbuchtung des Achterwassers. Weiter geht es in nördliche Richtung auf einem Feldweg nach Neuendorf, wo Sie unbedingt dem Café Gnitzer Seelchen (Zinnowitzer Str. 2) einen Besuch abstatten sollten. Die Rundtour führt nun über die Mühlenbergstraße zum Fischerweg, einem Betonplattenweg mit schöner Aussicht, der Sie nach Krummin bringt. Auch hier gibt es zwei Ausflugscafés und den Naturhafen Krummin, die sich auf hungrige und durstige Radler freuen. In der Klosterkirche St. Michael können Sie die Stille der Backsteinkirche genießen und sich über die Geschichte des ehemaligen Zisterzienserinnen-Klosters informieren.

Anschließend radeln Sie durch die prachtvolle Lindenallee in Richtung Mölschow. Überqueren Sie die Bundesstraße 111, so kommen Sie direkt nach Mölschow, wo Sie auf den Ostseefernradweg stoßen. Diesem folgen Sie nach Trassenheide und über die Strandstraße zur Konzertmuschel, wo der Fernradweg nach rechts abzweigt. Nach gut 2,5 Kilometer erreichen Sie Zinnowitz, wo Sie über die Neue Strandstraße zurück zum Bahnhof gelangen.

 

3. Die Sieben-Seen-Radtour von Bansin über Benz, Pudagla, Neppermin, Balm, Mellenthin, Labömitz und Reetzow nach Bansin (ca. 33 Kilometer)

Diese Radtour in die Usedomer Schweiz und an das Achterwasser beginnt am Bahnhof Bansin Seebad. Von hier fahren Sie in Richtung Alt Sallenthin auf dem straßenbegleitenden Radweg. An der Bergmühle empfiehlt sich ein kleiner Abstecher zum ausgeschilderten Sieben-Seen-Blick, der dieser Radtour ihren Namen gibt. Nur 200 Meter von der Abzweigung entfernt steht der Turm, der den Blick freigibt auf sieben Seen inklusive der Ostsee.

Danach geht es weiter, immer auf dem sicheren Radweg nach Benz, wo Sie nach einem Besuch der Holländer-Windmühle unbedingt den Sternenhimmel in der Benzer Petri-Kirche bewundern sollten. Über Stoben geht es weiter zur Bockwindmühle Pudagla. Genießen Sie hier die herrliche Sicht über das Achterwasser. Nächstes Ziel ist das Dorf Neppermin, wo es eine Badestelle am Achterwasser sowie mehrere Einkehrmöglichkeiten für Radfahrer gibt.

Über das idyllisch gelegene Dorf Balm führt die Rundtour zunächst auf der Straße in Richtung Dewichow. Am Waldende biegt scharf rechts ein Betonweg nach Mellenthin ab, dem Sie nun folgen. Nach etwa 500 Metern erhebt sich links am Waldrand eine alte slawische Höhenburg, die Sie auf dem Ringwall umrunden können. Weiter auf dem Weg kommen Sie schon bald nach Mellenthin mit dem Wasserschloss und dem Gutshaus, wo Sie jeweils einkehren können. Sehenswert ist auch die alte Dorfkirche.

Nach der Alten Schmiede halten Sie sich links und biegen am Anfang der Chausseeberg-Straße links in einen Feldweg ein, der zur B 111 führt. Diese überqueren Sie und folgen dem Feldweg nach Katschow. Hier führt der Weg immer am Rande des Thurbruchs entlang über Labömitz nach Reetzow. Kurz vor dem Ort zeigt ein Wegweiser hinauf zum Kückelsberg, wo sich auf 40 Metern Höhe ein Aussichtsturm des Naturparks Insel Usedom befindet. Von hier aus überblicken Sie das gesamte Thurbruch, das mit 16 Quadratmetern eines der größten Niedermoorgebiete im Norden Ostdeutschlands ist.

Nach dem Abstecher zum Kückelsberg fahren Sie weiter die Straße nach Reetzow und von hier aus über Sallenthin zum Ausgangspunkt am Bansiner Bahnhof zurück.

Text von Dietamr Pühler

Dietmar Pühler
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Mareike Klinkenberg